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Vier Augen

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Bildet Banden! – Interview mit 'Design in Mainz'

Photo by Ella Jardim on Unsplash.

Photo by Ella Jardim on Unsplash.

 

Auszug aus einem längeren Interview.


Was bedeutet Lehre für dich?

Mir ist es wichtig, dass die Studierenden handwerkliche Grundlagen beherrschen, aber auf der anderen Seite auch lernen, den künstlerischen Wert in spontanen und unperfekten Arbeiten zu sehen. Dabei müssen sich viele erst von den Ansprüchen des Kunstunterrichts in der Schule frei machen. Das schöne dabei ist, dass ich mir das im gleichen Moment immer auch selbst beibringe. Ich lerne sehr viel beim Unterrichten.

Mein Seminar ist darauf ausgelegt, den Studierenden Methoden näher zu bringen, die sie im Arbeitsalltag anwenden können, und Prinzipien von Komposition, Ausdruck etc. gemeinsam auszuprobieren. Es geht zum Beispiel um die Verwendung von Referenzbildern, Diversität in der Figurendarstellung und die Übersetzung von analogen Techniken ins Digitale. Dabei ist vor allem Editorial Illustration im Fokus, so dass die Studierenden mehrere kleine Projekte bearbeiten können, um sich weiterzuentwickeln.

 

Wie gehst du an Projekte? Intuitiv oder analytisch denkend?

Es kommt darauf an: Bei Kundenprojekten geht es ja um konkrete Lösungen, da recherchiere ich wie eine Grafikdesignerin und entwickle dann das Bild. Ganz oft kommt die Idee dann beim zeichnen. Ich kombiniere sehr gerne Elemente, um zu schauen, was durch Zufall entsteht. „Ideen“ aus dem Nichts zu entwickeln, ist nicht meine Philosophie.

Welche Ratschläge oder Tipps kannst du den Studierenden für ihre Berufspraxis mitgeben?

Man sollte nie vergessen, persönliche Projekte und Interessen ernst zu nehmen und dafür Zeit einzuräumen, auch wenn man Leistungsdruck durch soziale Medien verspürt. Sich mit anderen zu verbinden is ebenfalls sehr wichtig – bildet Banden! Und versteift euch nicht auf ein Feld der Illustration, wie zum Beispiel Kinderbuch. Es gibt so viele spannende Felder, in denen man arbeiten kann.